Im Alter von 2 bis 5 Jahren löst sich das Kind aus der engen Abhängigkeit von den ersten Bezugspersonen und erweitert seine Erfahrungswelt über die Grenzen der Familie hinaus bis hin zu Kindergarten und Schule. Dieser Lebensabschnitt fordert von Kind und Eltern hohe Anpassungsleistungen ein.
TYPISCHE PROBLEME BEI VORSCHUL-UND SCHULKINDERN
OPPOSITIONELLES VERHALTEN MIT TROTZ-UND WUTANFÄLLEN: das Kind weigert sich, Aufforderungen der Eltern oder anderen Bezugspersonen nachzukommen, akzeptiert die ihm gesetzten Grenzen, Regeln und Verbote nicht und weigert sich, diese einzuhalten. Tritt oft in Verbindung mit heftigen Wutausbrüchen auf.
AGGRESSIVES/ DESTRUKTIVES VERHALTEN GEGENÜBER GLEICHALTRIGEN: das Kind zeigt zunehmend die Fähigkeit zu Kontaktaufnahme und Interaktion mit anderen Kindern. Dadurch steigt auch das Konfliktpotential, wenn eigene Bedürfnisse artikuliert und mit denen anderer abgestimmt werden. Typische Auslöser für aggressive Konflikte sind Auseinandersetzungen um Spielzeug, Zuwendung von Freunden, Aufmerksamkeit.
AUSGEPRÄGTE MOTORISCHE UNRUHE UND ABLENKBARKEIT/ KONZENTRATIONSMANGEL
...ist zunächst Ausdruck wachsender Mobilität und Neugier des Kindes auf seine Umwelt. Wenn die motorische Unruhe das normale Maß überschreitet und das Kind dadurch negativ auffällt, sollte fachlicher Rat eingeholt werden. Deutliche Anzeichen sind: nicht still sitzen können, einmal begonnene Aktivitäten nicht beenden können, nicht zuhören können (keine Konzentration) etc.
ZWÄNGE: beobachten Sie des Öfteren wiederholende Verhaltensweisen bei Ihrem Kind? Sind Rituale oder extreme Gewohnheiten teil eines typischen Tagesablaufes? Beklagt sich Ihr Kind über wiederkehrende Gedanken, die den Alltag erschweren können? Äußert Ihr Kind Angst impulsive Handlungen auszuführen?
TRENNUNGSÄNGSTE: Trennungen von der primären Bezugsperson wird von heftigem Schreien, Weinen, Anklammern begleitet (z.B. Kindergarten, Vorschule).
OBJEKT-UND SITUATIONSGEBUNDENE ÄNGSTE: In jüngerem Alter fallen hierunter die übermäßige Furcht vor konkreten Objekten (z.B. Tieren, Autos, Geräuschen), bei älteren Kindern die Angst vor imaginären Gefahren und Phantasiegestalten oder der Dunkelheit.
SOZIALE ÄNGSTE: beschreiben eine allgemeine Kontaktängstlichkeit gegenüber Fremden, die über das typische altersbedingte "Fremdeln" hinausgeht. Das Kind vermeidet den Umgang mit fremden Personen, verhält sich in unvertrauten Situationen scheu und gehemmt und isoliert sich von Gleichaltrigen.
BINDUNGSSTÖRUNG: Erste Symptome treten bis zum 5. Lebensjahr auf. Die Kinder sind meist motorisch unruhig, impulsiv und zeigen eine gereizte Grundstimmung. Oftmals kann sich die Störung auch in abnormalem Sozialverhalten äußern. Die Betroffenen lügen, stehlen und zeigen Aggressionen gegen sich oder andere. Es fällt den Kindern oft schwer, zu Gleichaltrigen eine feste Freundschaft aufzubauen und Beziehungen einzugehen.
SCHLAFSTÖRUNGEN: betrifft Probleme des Einschlafens und Durchschlafens, aber auch das verstärkte Auftreten von Albträume und Pavor nocturnus ("Nachtschreck").
ESS-STÖRUNGEN: Das gemeinsame Essen wird zur Konfliktsituation, wenn das Kind provoziert, herumalbert, die Nahrung ausspuckt oder verweigert und dies Gewichtsverlust oder - stagnation zur Folge hat. Auch das Essen von ungenießbaren Substanzen oder Hochwürgen und Wiederkäuen fallen hierunter.
EINNÄSSEN UND EINKOTEN: das Kind kann die Blasen-und Darmfunktionen nicht altersangemessen kontrollieren oder verliert diese Kontrolle (zeitweise) wieder (z.B. aufgrund eines traumatischen Erlebnisses). Einnässen tritt überwiegend nachts auf, während das Einkoten auch tagsüber eine Rolle spielt.
STEREOTYPE BEWEGUNGSSTÖRUNGEN: das Kind führt immer wieder relativ gleichförmige Bewegungen aus, die meist die gesamte Körperregion betreffen und zweckfrei erscheinen, z.B. Körper-oder Kopfschaukeln, Haare auszupfen, Fingerschnipsen, Händeklatschen. Auch Elemente selbstverletzenden Verhaltens können auftreten, z.B. In-die-Hände-beißen, Ins-Gesicht-Schlagen.
VERZÖGERUNG DER SPRACHENTWICKLUNG: das Kind ist nicht in der Lage, sich altersentsprechend sprachlich zu artikulieren, verweigert das Sprechen, verstummt, stottert oder seine sprachliche Kompetenz nimmt eine rückläufige Entwicklung.
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